DIE UNGEBROCHENE ANZIEHUNGSKRAFT DER NATUR
FEB I 07
DIE UNGEBROCHENE ANZIEHUNGSKRAFT DER NATUR - Max Peintner, Klaus LittmannDer Umgang mit der Natur war durch die Jahrhunderte im stetigen Wandel. Schon um 1970 hat der Architekt Max Peintner mit seiner Zeichnung eines Stadions, in dessen Mitte ein Wald steht, eine distopische Szene visualisiert. Eine Welt, in der die Natur nur noch von aussen betrachtet werden darf, weil sie den Menschen abhanden kam. Im Hintergrund sind die grossen Häuser und qualmenden Kamine zu sehen.
Dieser Umgang mit der Natur ist heute in Nationalparks und Naturschutzgebieten zu erkennen. Die wilde Natur muss vom Menschen geschützt und manchmal auch unterstützt werden durch diverse Eingriffe, so dass sie nur noch von markierten Wegen aus zu erleben ist.
Auf der anderen Seite ist ein extremer Eingriff in die Natur zu erkennen. Durch die Wirtschaft wird die Natur zum Werkzeug der Menschen, der sich vorallem als Herrscher und nicht als Partner von ihr sieht.
Klaus Littmann griff diesen Gedanken von Max Peintner erneut auf und liess in Klagenfurt 2019 einen Wald in ein Fussballstadion pflanzen.
2021 liess Klaus Littmann erneut eine Kunstinstallation bauen - die Arena für einen Baum. Die Arbeit fordert unsere Wahrnehmung heraus und schärft den Blick für die Zukunft im Verhältnis zu Mensch und Natur. Der Baum ist das Zentrum der begehbaren Kunstintervention mitten auf dem Basler Münsterplatz. Ein Stellvertreter für den Wald und zugleich eindringlicher Botschafter für die Natur und deren Erhalt wie auch Testimonial für den Ausstellungszyklus.–Allein der Gedanke, mir selbst Gedanken über die Natur und den Umgang damit machen zu müssen, zeigt; entweder bin ich so stark mit der Natur in Kontakt, dass kritische Fragen gar keinen Platz finden, oder zweiteres; dass ich beinahe keinen direkten Kontakt zur Natur habe und dadurch Fragen nach dem Umgang damit aufkommen. Wobei auf uns stark das zweite Szenario zutrifft.